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HNA vom 03.06.2009

2009-06-03-1_4Geistliche Heimat für die vielen Neubürger

Kirchenzentrum Vellmar-Mitte feierte Pfingsten  sein 20-jähriges Bestehen
- Rückblick mit Fotoausstellung

VELLMAR. Ende der 1970er- Jahre füllte sich das Vellmarer Neubaugebiet...

rund um die heutige Straße „Kreuzbreite“ zusehends. Menschen aus vie- len Teilen der Republik seien zugezogen, um sich in Vell- mars Mitte ein Häuschen zu bauen, erinnert sich Thea Chun. Sie selbst siedelte mit ihrem Mann 1979 von Berlin nach Nordhessen um. Doch vier Wände und eine Arbeits- stelle reichen nicht, um sich heimisch zu fühlen. Christen brauchen eine geistliche Hei- mat, wo sie ihren Glauben le- ben können. Die bekamen die Neubürger erst 1989, als zu Pfingsten das Gemeindezent- rum an der „Kreuzbreite“ ein- geweiht wurde. Dieses Ereignis feierte die evangelische Kirchengemein- de Vellmar-Mitte am Wochen- ende mit einem dreitägigen Fest: Musik, Kino, Gesang, Gottesdienst, gemeinsames Essen und Spielen. Viele der Gemeindemitglie- der der ersten Stunde nutzten das Fest für einen Rückblick, den man auch im Rahmen ei- ner Fotoausstellung halten konnte. Es war ein weiterWeg zur eigenen Kirchengemein- de. Zunächst mussten die Neu- bürger in die evangelische Kir- che Frommershausen gehen. Die Gemeinde wuchs, inklusi- ve der Frommershäuser Gläu- bigen, auf 4000Mitglieder. Die Kirche platzte aus den Nähten. Das verlangte von den Bür- gern der neuen Vellmarer Mit- te viel Beweglichkeit. Konfir- manden, Frauengruppe, der Kirchenvorstand oder die Jugendgruppe trafen sich an den unterschiedlichsten Or- ten. Erst mit dem Bau des Kir- chenzentrums, das mit sei- nem markanten Rundbau da- mals 850 000 D-Mark (rund 425 000 Euro) kostete, konnte sich das Ge- meindeleben so richtig ent- falten: Hier fand auch der Spielkreis, den Thea Chun heu- te noch leitet, eine neue Hei- mat. Nur die Männergruppe „Holzwür- mer“, die für Basare sägt und zimmert, hat im Werkraum eines Senioren- heims ein aus- Angela Roß- d und Gerhard de aufgebaut wärtiges Domizil gefunden. 28 ehrenamtliche Kräfte sorgen für ein lebendiges Gemeinde- leben, darunter auch ein Be- suchskreis. „Die Menschen lieben die- ses Kleinod im Herzen Vell- mars“, sagt Gerhard Jost, der den Bau des Kirchenzentrums mitorganisierte und inzwi- schen nicht mehr in Vellmar lebt. Vellmar-Mitte sei in vie- len Dingen Vorreiter in der Gemeindearbeit gewesen, sagt Thea Chun vom Kirchenvor- stand. So habe man einen Tauferinnerungsgottesdienst eingeführt. Zu den Gottes- diensten kämen im Schnitt 70 Besucher, erzählt Angela Roß- kamp. Beim Jubiläumsgottes- dienst kamen wohl an die 200 Gläubige. Die Zukunft der Ge- meinde sieht allerdings weni- ger rosig aus. In ihren Hoch- zeiten hatte sie 1800 Mitglie- der. Momentan sind es noch 1450. Es gibt zu wenig Kinder im Viertel. Deshalb droht eine Pfarrstellenreduzierung, wenn Pfarrer Wolfgang Ben- nefeld einmal aufhören sollte. (pdi)

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Erinnerung im Bild: Thea Chun, Angela Roßkamp, PfarrerWolfgang Bennefeld und Gerhard Jost (von links), die die Gemeinde aufgebaut haben, schauen sich Fotos an.

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Farbenfroh und mit beschwingtem Auftritt: Der Vellmarer Gospelchor Open Arms begeisterte zum Auftakt des dreitägigen Festes des evangelischen Kirchenzentrums Vellmar-Mitte die etwa 120 Zuhörer mit englischen Liedern zur Ehre Gottes.

Fotos: Dilling