News und neuste Presseartikel

Wochenspiegel Vellmar vom 12.2004

Veröffentlicht am Freitag, 19. März 2010 23:54
Überfüllte Kirche bei Adventsmusik mit niederhessischer Weihnachtsgeschichte

Wenn es rund um die Niedervellmarer Adventskirche weit und breit keinen Parkplatz mehr gibt, dann ist das ein sicheres Zeichen dafür, dass in der Adventskirche wieder die Adventskirche des Posaunen- und Gospelchores Niedervellmar stattfindet.

Nicht anders war es auch am vergangenen Samstagnachmittag. Die musikalische Feierstunde stand unter dem Motto „Wie schön leuchtet der Morgenstern“, das dem Kirchenlied des Waldecker Pfarrers Philipp Nicolai entstammte, dessen Choral während der Adventsmusik in zwei wunderschönen Choralbearbeitungen von Johann Sebastian Bach zu hören war. Die Adventsmusik solle dem Sehen, Hören und Singen dienen, sagte Pfarrerin Mechthild Hofmann-Bonas. Mit der Ouvertüre zur „Feuermusik“ von Georg Friedrich Händel leitete der Posaunenchor Niedervellmar, der während der Adventsmusik abwechselnd von Gunther Ninnemann und Sven Knöppel dirigiert wurde, mit großer Klangfülle ein. „Dir gebührt die Ehre“ hieß ein Lied von Michael Schlierf, das der Gospelchor unter Leitung von Thorsten Seifert sang. Von dem Liedermacher Jules Bartholomew, der auch als Organist und Keyboarder bekannt ist, stammte das Lied „Calling my Name“. Das John Lennon – Lied „Happy X-Mas“ sang die Sopranistin Silvia Krug, die später noch einmal mit „Merry Christmas, Everyone“von Bob Heatlie zu hören war, einem Lied, das zu einem Hit des Edinburgher Liedermachers wurde und auch 16 Jahre nach dem Entstehen noch immer zu den zehn beliebtesten Weihnachtsliedern gehört. Danach durften auch die Zuhörer selbst aktiv werden beim Singen von zwei Versen eines der bekanntesten Adventslieder, das sicher nicht ohne Grund auch als erstes Lied im evangelischen Gesangbuch zu finden ist und von dem ostpreußischen Pfarrer Georg Weissel stammt. Der Posaunenchor brachte danach zwei Sätze aus den „Erasmus Tales“ von Jan Hadermann zu Gehör, einem belgischen (nicht holländischen Komponisten, wie Gunther Ninnemann vermutete), der 1952 in der Nähe von Antwerpen geboren wurde und bereits als Student einen ersten Preis für seine Komposition erhielt. Die „Erasmus Tales“, die 1995 entstanden, bestehen aus vier Sätzen und sind für eine variable Instrumentation komponiert worden, darunter auch Posaunenchor. Das Lied „Frieden wird werden“ von Lutz Scheufler (nicht Scheußler!), der seit 1986 komponiert und während seiner Zeit als DDR-Bausoldat sein erstes Lied schrieb. Er tourte für den Evangeliumsfunk einige Jahre mit Band, wird von Jazzpianisten Jonny Neumann begleitet und steht auch solo auf der Bühne. Mit dem „Sanctus“ von Traugott Fünfgeld wurde ein Werk des Komponisten vorgestellt, der zahlreiche kirchenmusikalische Werke für Chor, Posaunenchor, Kinderchor, Orgel, Orchester schrieb und darüber hinaus als Dozent Seminare und Workshops als Komponist, Chorleiter und Organist arbeitet. Seine ersten musikalischen Erfahrungen machte er mit acht Jahren im Posaunenchor Diersburg, einem kleinen Ort am Fuße des Schwarzwalds. Zwischen den dann folgenden musikalischen Beiträgen lasen Ralph Ansorg und Silke Becker die Weihnachtsgeschichte in humorvoller Weise auf Niederhessisch. Weitere musikalische Beiträge waren „Ein Licht leuchtet auf“ von Ludger Edelkötter (*1940), der zahlreiche neue geistliche Lieder schuf und als Musikpädagoge und freischaffender Komponist in Dreunsfurt (Münsterland) lebt. Das Stück „Irish Blessing“ stammt von dem in Virginia / USA geborenen amerikanischen Komponisten, Sänger und Musikpädagoge James E. Moore. Seine Kompositionen und spirituellen Lieder wie „An Irish Blessing“, Taste and see“, „Be still“ etc. werden mittlerweile auf der ganzen Welt gesungen und sind auch bei vielen Chören bei uns sehr beliebt. Der Grund dafür liegt möglicherweise darin, dass es Moore in seinen Kompositionen gelungen ist, Standard-Vokal-Techniken mit einer sehr persönlichen Empfindsamkeit zu verbinden. Von Jochen Rieger bearbeitet wurde das Lied „What Child is this“. Seit 1986 sind viele erfolgreiche Instrumentalproduktionen, Pochor-Projekte sowie beliebte Israel-Liedkollektionen von ihm entstanden. Im Blechbläser-Metier sorgte er durch die Alben „Majesty“ für neue swingende Impulse. Schließlich war von Elton John noch „Can you feel the Love tonight“ zu hören, bevor die gelungene Adventsmusik mit zwei Versen des Chorals „Wie schön leuchtet der Morgenstern“ ausklang, bei dem die Zuhörer mitsingen konnten. Sie spendeten allen Mitwirkenden, darunter auch als weiterem Solisten an Pauken und Schlagzeug Jürgen Grauer, viel Beifall.